Thermische Zersetzung zusammengesetzter Stoffe (Hochtemperaturchemie)
Chemische Umwandlungen von Stoffen bei hohen Temperaturen gehen im Allgemeinen mit dem Bruch chemischer Bindungen einher. Dabei können aus komplizierten Verbindungen kleinere und eventuell einfacher gebaute Moleküle entstehen.
Die Produkte der Pyrolyse sind meist keine eigentlichen Bausteine des zerlegten Stoffes, sondern sind gegenüber diesen strukturell (z. B. durch Cyclisierungen oder Umlagerungen) verändert; auch können sie mit den Komponenten der Atmosphäre, in der die Pyrolyse vorgenommen wurde, reagiert haben (z.B. mit Sauerstoff). Auch wenn die Pyrolyse nicht zu den Ausgangsstoffen zurückführt, kann doch das Verteilungsmuster der Zersetzungs-Produkte für die jeweilige Verbindung charakteristisch sein. Daher hat sich im analytischen Bereich die Kombination von Pyrolyse und Massenspektronomie bewährt, selbst zur Identifizierung von Mikroorganismen.
Bekannte Pyrolyse-Anwendungen sind u. a.
- trockene Destillation (=Brenzen): z. B. Destillation von Steinkohle
- thermisches Kracken: z. B. Herstellung von Pyrolysebenzin
- Recycling: z. B. kontrollierte Pyrolyse von Kunststoffabfällen, Altreifen etc. zur Gewinnung von Rohstoffen (Gas, Öl, Ruß).
Quelle: Römpp Chemielexikon (Thieme)
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